Kurve Kassel
„Kurve Kassel“ bewegt Bürgerinnen und Bürger. Bei meiner Sommertour war ich zu Beginn des Monats in Begleitung von Mitgliedern der FDP Kassel Land in Nordhessen unterwegs.
Auf Einladung der Bürgerinitiative „Keine Kurve Kassel“ habe ich mich über die aktuelle Situation vor Ort informiert und über mögliche Alternativrouten diskutiert.
Der Ausbau der als „Kurve Kassel“ bekannten Ost-West-Bahnverbindung zwischen dem Raum Halle und dem Ruhrgebiet ist beschlossen und besorgt die Anwohner der Trasse. Insbesondere der Güterverkehr auf der Strecke sorgt für lange Schließzeiten an Bahnübergängen, Lärmbelastung und Erschütterungen. Dieser wird durch den Ausbau der Strecke in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Um trotzdem die Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten, engagieren sich Anwohner in der Bürgerinitiative „Keine Kurve Kassel“. An einem Runden Tisch mit der Deutschen Bahn entwarfen die Mitglieder der Initiative, Anwohner und Mandatsträger der Region drei Kernforderungen für den Ausbau.
Diese sind Lärmschutz an der Bestandsstrecke, die Beseitigung von Bahnübergängen sowie Erschütterungsschutz entlang der Strecke.
Da es nicht zwingend gesetzlich vorgegeben ist solche Maßnahmen an Bestandsstrecken vorzunehmen, müssen diese vom Bundestag beschlossen werden, was für das Jahr 2023 geplant ist.
Da die „Kurve Kassel“ beschlossen ist und wird kommen, besteht keine Hoffnung auf Änderung der Trasse. Unser Schienennetz arbeitet bereits heute an seinen Kapazitätsgrenzen, wir müssen daher über jedes Ausbauprojekt, das vor der Umsetzung steht, froh sein. Bei Planungszeiten für Bahnstrecken von bis zu 30 Jahren können wir uns nicht erlauben wieder bei null zu beginnen.
Ich setze mich für Lärm- und Erschütterungsschutzmaßnahmen - auch für Bestandsstrecken - ein!
Bei einem Streckenneubau sind solche Maßnahmen gesetzlich vorgeschrieben. Dass wir eine Bestandsstrecke bei einem Ausbau anders behandeln, erschließt sich mir nicht. Anwohner von Bahntrassen wie der „Kurve Kassel“ verdienen den gleichen Lärmschutz wie Anwohner an Neubaustrecken.
Eine bessere Finanzierung und innovative Techniken zur Lärmvermeidung der Schienenwege sind ein zentraler Punkt unseres Koalitionsvertrages und daher werden wir uns für einen angemessenen Schutz der Anwohner einsetzen.
Foto v.l.n.r.: Vorsitzende der Freien Demokraten im Landkreis Kassel und Kreistagsabgeordnet Jana Bukacz, ,Marco Herdina, Heike Giede-Jeppe, Lars Lewohn, Lutz Schwandt