Besuch der Tunnelleitzentrale
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Eschwege - Betritt man die Leitstelle der Tunnelleitzentrale in Eschwege, bietet sich einem ein futuristisches Bild: Dutzende Bildschirme und eine große Videowand bestimmen den Raum, Computerstimmen kündigen eingehende Meldungen an und die Leitstellenbesatzung kommuniziert mit Rettungskräften und Technikern. Besonders an dieser Tunnelleitzentrale ist hierbei die Kombination mit der Rettungsleitstelle des Werra-Meißner-Kreises. Dies hat den Vorteil, dass die gesamte Leitstellenbesatzung nicht nur Techniker für den Tunnelbetrieb ist, sondern auch ausgebildete Feuerwehrkräfte sind. Ein Vorteil, der sich besonders im Ernstfall bezahlt macht, wenn Tunneltechnik und Rettungskräfte koordiniert werden müssen.
Der Verantwortungsbereich der Autobahnen und Bundesstraßen liegt seit 2021 nicht länger bei den Landesverkehrsbehörden wie Hessen Mobil, sondern zentral bei der neu geschaffenen Autobahn GmbH des Bundes, berichtet Verkehrspolitiker Jürgen Lenders. Und zu Beginn war die Zukunft der Tunnelleitzentrale in Eschwege keineswegs gesichert - es drohte sogar ein Abzug der Verantwortlichkeit für die 14 hessischen Autobahntunnel. „Ich bin froh, dass sich die Autobahn GmbH für den Standort Eschwege ausgesprochen hat und dieser mindestens bis zum Jahr 2034 unsere hessischen Verkehrstunnel über-wacht. Gerade durch die Kombination mit dem Feuerwehrsachverstand der Rettungsleitstelle ergeben sich hier Vorteile, die viele andere Standorte nicht bieten. Vor diesem Hintergrund plädiere ich daher eher für einen Ausbau der Verantwortlichkeit hier am Standort Eschwege“, so Bundestagsabgeordneter Lenders.
Auch Landrätin Rathgeber pflichtet bei: „Ich kann mich Jürgen Lenders nur anschließen. Der Standort Eschwege hat sich über Jahre Kompetenzen aufgebaut, die sich nicht ohne Weiteres transferieren lassen. Auch Weitere räumliche und technische Kapazitäten sind hier für einen Ausbau vorhanden.“
Für Max Grotepaß, Vorsitzender der FDP im Werra-Meißner-Kreis, wäre dies obendrein eine gute Gelegenheit den Landkreis zu stärken: „Mit dem Erhalt der Tunnelleitzentrale haben wir hochqualifizierte Arbeitsplätze im Landkreis halten können und ein Ausbau würde noch weitere in unserer ländlich geprägten Region schaffen. Wenn wir die Stärkung ländlicher Regionen ernst meinen, müssen wir solche Erfolgsmodelle vorantreiben und dürfen ihnen nicht durch eine Zentralisierung in den Niederlassungen der Autobahn GmbH in Kassel oder Hannover das Wasser abgraben“, bekräftigt Grotepaß.